Über uns

    Bevor dieser Boden ein Industrieareal wurde, war er während Jahrhunderten fruchtbares Bauernland für Wiesen, Ackerbau, Obstbäume und Gemüsegärten. Bis ein junger Bauer Stehli eines Tages auf die Idee kam – es war das Jahr 1836, gar nicht so lange nach der französischen Revolution – eine kleine Weberei zu bauen. Mit dieser zündenden Idee hatte er solchen Erfolg, dass ein Gebäude um das andere nötig wurde, um den wachsenden Bedürfnissen gerecht zu werden. Ein Weltkonzern entstand, mit Höhen und Tiefen, Erfolgen und Rückschlägen. Ende des letzten Jahrhunderts verschwand auch die allerletzte Webmaschine wieder und machte Platz für Neues.

    Geblieben sind die wunderbaren Gebäude, die Kreativität des Areals und der vielen Menschen, die hier Fäden spinnen, weben, wirken.

    Heute kümmert sich Barbara Stehli-Zollikofer um das ehemalige Fabrikareal. Nach einer längeren Zeit der Zwischennutzungen wurde 2014 das Langhaus umgebaut. Barbara Stehli-Zollikofer stellte sich damit in die Nachfolge ihres Ururschwiegervaters Emil Stehli-Hirt, der einst das Langhaus und die Andreherei erbauen liess mit gleichem Willen und Ziel: für Generationen eine gute und tragende Lösung zu schaffen. Sie sagt:

    „Dieser Boden hier ist gut. Die meisten Menschen sind glücklich, die hier wohnen, arbeiten, wirken, töpfern, forschen, schreiben, leben. Der Ort hat einen Zauber und ich habe meinen Teil beitragen können, dass das Areal nicht zerfallen ist oder von irgendeinem Spekulanten verschandelt wurde. Ich wollte dem Stehli-Boden gerecht werden: mit genügend Komposterde, aber auch indem ich dafür schaue, dass es den Häusern gut geht. Geht es den Häusern gut, dann haben die Menschen eine Basis, dass es ihnen auch gut gehen kann.“


    Vor einer Weile haben wir uns daran gemacht, die Geschichte der Firma aufzuarbeiten, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und neu zu erzählen. Über diese Arbeit wurde ein ganzes Netz neu geknüpft. Wir haben Maya Hecker kennengelernt, die als vierzehnjähriges Mädchen in die Fabrik musste, damit ihre Familie eine der Kostwohnungen in Obfelden bekam. Wir trafen die Schwestern Giovanna Straulino-Zatta und Santina Bof-Zatta, die 1956 aus einem italienischen Bergdorf als Weberinnen nach Obfelden kamen und sich hier ihr Leben aufbauten. Seit einem Jahr besteht zudem eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Historikern und Historikerinnen aus Germignaga. Dank ihnen konnten wir in der stillgelegten Fabrik in Italien Hunderte von Liassen vor dem Verfall retten. Im Sommer besuchten sie uns in Obfelden.

     

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